Vorbereitung auf den durch Transparenz beschleunigten Wandel

Transparentem ist eine Organisation, die intensive Nachforschungen innerhalb der Lieferketten betreibt, um noch immer bestehende, ungeheuerliche Menschenrechtsverletzungen zu bekämpfen. Die erste Ermittlung konzentrierte sich auf Ledergerbereien in der Hazaribagh-Sektion von Dhaka in Bangladesch. Durch die Gerbereien wurde die Region zu einem der 10 am stärksten verschmutzten Orte weltweit, und Arbeitsrechtsverletzungen waren weit verbreitet. Unter anderem durch die Arbeit von Transparentem, aufgrund derer die Probleme dokumentiert und Nachweise für die Einkäufer erbracht werden konnten, wurden die Gerbereien geschlossen und in einem unbewohnten Gebiet neu angesiedelt.

Jedoch bestehen einige der größten Probleme, beispielsweise in Bezug auf die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter, auch am neuen Standort weiterhin fort. Darüber hinaus ist der Plan zur Abwasseraufbereitung am neuen Standort nicht vollständig funktionsfähig. Transparentem überwacht weiterhin die Situation des neuen Gerbereigebiets und arbeitet gemeinsam mit anderen Interessenvertretern daran, die Situation zu verbessern. Jeder Versuch, illegale Betriebe zu schließen und zu verlagern, macht es erforderlich, unbeabsichtigte Konsequenzen, beispielsweise in Bezug auf die zurückgelassenen Familien, abzumildern sowie sicherzustellen, dass die alten Fehler am neuen Standort nicht wiederholt werden.

 Erkenntnis 

Transparenz erfordert eine solide Grundlage

Das Open Apparel Registry (OAR) ist eine neue Initiative mit einer Vision zur Erstellung einer öffentlich frei verfügbaren, sortierfähigen Karte aller Bekleidungsfabriken weltweit. Gegenwärtig werden die Fabriklisten separat geführt und von Marken oder Brancheninitiativen auf ihren Websites veröffentlicht oder unter Verschluss gehalten. Es existiert kein Ort, an dem alle diese Listen gemeinsam verfügbar sind und Überlagerungen sowie Kooperationsmöglichkeiten ermittelt werden können.

Das OAR wird diese Listen zusammenführen und eine eindeutige Identifizierungsnummer für jede Fabrik vergeben. Dies bedeutet, dass alle Entscheidungsträger vom Arbeiter über Marken bis hin zu Brancheninitiativen die Möglichkeit erhalten, zu bestimmen, in welchen Fabriken gemeinsame Interessen bestehen und zu kooperieren. Ein anhaltender Wandel der Bekleidungsindustrie ist abhängig von kollektiven Maßnahmen - und dies ist der Ausgangspunkt.