Wie kann sich die Branche mit unserer Hilfe positiv auf alle Menschen und Ökosysteme auswirken, mit denen sie in Verbindung steht?

Mehr als drei Jahre nach Aufnahme unserer Tätigkeit haben wir erkannt, dass für den Wandel der Industrie letztlich das Geschäftsmodell der Modebranche grundlegend verändert werden muss. Momentan bedeutet ein linearer Produktfluss den Abbau enormer Mengen an Materialien zur Produktion kurzzeitig getragener Kleidung, die anschließend auf Mülldeponien entsorgt oder verbrannt wird. Wir erkennen nicht das Potenzial der Mode zur Erzeugung sozialer, ökologischer und ökonomischer Werte. Hierzu müssen wir jeden Bereich des Geschäftsmodells neu gestalten.


Unsere Vision ist eine Modeindustrie, die das Wohlbefinden der Kunden steigert, sichere und angemessene Arbeitsbedingungen bietet, den Wert von Materialien vollständig erhält, Ökosysteme regeneriert sowie Wirtschaftssystem und Gemeinschaften stärkt.

Es ist die Vision einer Modeindustrie, von der die Menschen und Ökosysteme profitieren, die mit ihr in Verbindung stehen. Diese Vision ist erreichbar. Jedoch nur, wenn die Industrie über die geeigneten Ressourcen, Hilfsmittel und Anreize verfügt, diese umzusetzen.


Uns ist bewusst, dass der Übergang zu einem Modekreislauf nicht einfach zu bewältigen ist. 2017 jedoch wurden einige Etappenziele erreicht, um einen Modekreislauf fest in der Branchenagenda zu verankern. Wir öffneten die Türen von Fashion for Good für die Industrie, Innovationsförderer und die Öffentlichkeit. Und mit unserer Unterstützung stellte die Ellen MacArthur Foundation am 28. November 2017 in London ihren Bericht zur Neugestaltung der Textilwirtschaft mithilfe eines Modekreislaufs (A New Textiles Economy: Redesigning fashion’s future on circularity in fashion) vor.

Wie der Wandel herbeigeführt werden kann

1_ Wissen in Bezug auf den Übergang zu einem Bekleidungskreislauf aufbauen

Die Diskussion über einen Modekreislauf konzentriert sich größtenteils auf das Recycling, doch dies ist lediglich ein kleiner Bestandteil des Gesamtkomplexes. Die Industrie benötigt weitere Kenntnisse über die anderen Wegbereiter zur Herbeiführung eines Wandels.


2_ Technische Innovationen skalieren

Technische Innovationen wie Farbstoffe aus Bakterien und Prozessinnovationen wie White-Label-Lösungen für Bekleidungs-Leasing ermöglichen den Übergang zu einem Bekleidungskreislauf – das allein reicht jedoch nicht. Wir werden Fashion for Good auch weiterhin bei der Arbeit mit wichtigen Marken und Händlern unterstützen, um Innovationen innerhalb ihrer Lieferketten zu testen und zu replizieren, um Kreislauflösungen zu fördern.


3_ Die Implementierung neuer Geschäftsmodelle vereinfachen

Der Einsatz von Kreislauftechnologien kann nur exponentiell zunehmen, wenn entsprechende Geschäftsmodelle dies ermöglichen und die geeigneten Anreize und Finanzierungen bieten. Wenngleich zahlreiche Marken und Händler ihr Interesse am Kreislaufkonzept bekunden, richten nur wenige ihre Geschäftsmodelle darauf aus. Wir suchen nach Wegen, diese Implementierungslücke mithilfe von Partnern zu schließen, die beteiligte Unternehmen bei der Konzeptionierung, Implementierung und schließlich bei der Ausweitung von Kreislauf-Pilotmodellen unterstützten. Gleichzeitig teilen wir unsere Erkenntnisse und Strategien mit weiten Teilen der Industrie.


4_ Die Bedingungen für einen Wandel herstellen

Wichtige Wegbereiter - wie Regierungspolitik (sowohl Zuckerbrot als auch Peitsche) und Finanzierungen - unterstützen die Entwicklung von Kreislaufmodellen innerhalb der Industrie. Und in Verbindung mit einem langfristigen Plädoyer für ein grundlegend neues Steuersystem können wir die Kreislaufwirtschaft als Status quo etablieren.