Wie können wir die tief verankerten Mauern einreißen, die Menschen in der Zwangsarbeit gefangen halten?

Unsere Branche wird durch eine komplexe Lieferkette dominiert. Mehrere Ebenen von Subunternehmern und der umfangreiche Einsatz von Heimarbeitskräften erschweren die Sichtbarkeit, Nachverfolgbarkeit und Konformität. Dies bedeutet ein geringes Verantwortungsbewusstsein für die Arbeitsbedingungen, und wichtige Akteure wie Regulierungsbehörden, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Konsumenten verfügen nicht über ausreichende Informationen, um handeln zu können.

Zwangsarbeit ist ein Verbrechen und gesetzlich verboten. Doch diese Gesetze werden aufgrund fehlenden politischen Willens, Korruption, unzureichender Ressourcen sowie geringer Kapazitäten bei der Strafverfolgung häufig nur schlecht durchgesetzt. Wo rigide hierarchische Strukturen herrschen, finden wir besonders schwere Formen von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, Kaste und Migrationsstatus. Diese Faktoren gehören zu den grundlegenden Eckpfeilern der modernen Sklaverei.

Während Erfolge im Kampf gegen die begünstigenden Faktoren für Zwangsarbeit erzielt wurden, bedeutet die Schwächung des Arbeitsschutzes und der Politik gegen Sklaverei in den Ländern, in denen die Stiftung agiert, dass wir unsere Bemühungen in drei Hauptbereichen verstärken müssen:

01.

Verbesserung der Lieferketten-Transparenz, für mehr Verantwortungs-bewusstsein

Wir benötigen eine stärkere Abdeckung durch investigative Medien und eine Verbesserung der Datenerfassungs-Tools, Kanäle zur Erfassung direkter Feedbacks von Arbeitern sowie Mechanismen zur Verbesserung der Lieferketten-Kartierung und Nachverfolgbarkeit.

02.

Stärkung der Basis

Wir müssen Hilfsmittel und Räume entwickeln, damit die Interessenvertreter der Branche zusammenarbeiten und gemeinsam lernen können. Dies beinhaltet die Unterstützung von Forschungs- und Kooperationsplattformen zur Erkundung, Skalierung und Beschleunigung transformativer Ansätze zur Bekämpfung der Zwangs- und Kinderarbeit.    

03.

Zugang zu Rechtsmitteln verbessern

Wir brauchen eine Lobby, um die Öffentlichkeit zu informieren, öffentliche Richtlinien sowie deren Durchsetzung zu verbessern. Eine bessere Lobby ist ebenfalls entscheidend für die Veränderung gefährlicher sozialer und kultureller Normen sowie die Erbringung von Rechtshilfeleistungen für die Opfer.

 Erfolgsgeschichte

CAMI erhielt den EcoEra Award von Vogue

Unser Partner CAMI, eine Nichtregierungsorganisation aus São Paulo, Brasilien, unterstützt in der Bekleidungsindustrie arbeitende Frauen mit Migrationshintergrund im Kampf gegen geschlechterbasierte Gewalt, Sklaverei und sklaverei-ähnliche Praktiken. Der innovative Ansatz von CAMI involviert die Begünstigten in die Planung, den Aufbau sowie die Durchführung von Programmen und ermöglicht den Menschen auf diese Weise, eine aktive Rolle innerhalb des Prozesses zu spielen. Durch einen Eins-zu-eins-Ansatz zur Entwicklung von Führungskräften zu Wissensmultiplikatoren innerhalb der Gemeinschaft konnte CAMI mehr Menschen erreichen und motivieren.


2017 wurde CAMI für seine Arbeit mit dem EcoEra Award von Vogue Brasilien ausgezeichnet.

Seit 2013 hat CAMI:


18.000

18.000 Migranten bei der Regulierung ihres Status unterstützt

2.000

Kurse für 2.000 Migranten durchgeführt

4.000

Soziale Unterstützung für mehr als 4.000 Migranten geleistet

700

Unterstützungsgruppen für 700 Frauen eingerichtet