2017, drei Jahre nachdem wir unsere Arbeit aufgenommen hatten, hielten wir die Zeit für gekommen, den von uns erzielten Fortschritt zu reflektieren und Möglichkeiten zu identifizieren, wie wir unsere Arbeit noch effizienter gestalten können. Aus diesem Grund haben wir das unabhängige Center for Effective Philanthropy, das Zentrum für Erfolgreiche Gemeinnützigkeit, zum allerersten Mal beauftragt, einen Bericht darüber zu verfassen, welches Bild unsere Zuwendungsempfänger von uns haben - den Grantee Perception Report.

Der Bericht zeigte auf, dass wir in unserem Bestreben, die Branche zu einem Wandel zu bewegen, an Glaubwürdigkeit gewinnen und dieser Erfolg auch von unseren Partnern wahrgenommen wird. Mehr als eine von vier Partnerorganisationen gab außerdem an, dass sie umfangreiche Unterstützung nicht finanzieller Art erhielt, wie etwa fachliche Beratung und Zugang zu einem Netzwerk von Experten – Hilfe, die sie zu schätzen wissen. Nichtsdestotrotz besteht an dieser Stelle eindeutig noch Verbesserungsbedarf.

Als ergebnisorientierte Stiftung verfolgen wir ein konkretes Ziel und bedienen uns verschiedenster Theorien des Wandels, um dieses zu erreichen. Auch wenn es immer unser Anspruch war, ein offenes Ohr für die Anliegen unserer Partner zu haben, haben wir doch konsequent an unseren Strategien festgehalten und es dabei manchmal versäumt, uns besser auf die Bedürfnisse und Ideen unserer Partner einzustellen. Mit der Konsequenz, dass sich einige unserer Partner eher wie Dienstleister, die unsere Ziele erfüllen sollen, gefühlt haben denn als gleichberechtigte Partner auf dem Weg zum selben Ziel. Durch den Bericht ist uns die komplexe Dynamik, die unsere Beziehung als Geldgeber zu unseren Zuwendungsempfängern ausmacht, noch deutlicher bewusst geworden.

Um unsere Aufgabe zu erfüllen, werden wir auch weiterhin an unserem ergebnisorientierten Ansatz festhalten. Doch wir können die bestehenden Spannungen auflösen, indem wir uns ausreichend Zeit nehmen und die Möglichkeit schaffen, ein tiefgründiges Verständnis für unsere Partner zu entwickeln. Wir müssen ihren umfangreichen Erfahrungsschatz mehr zu würdigen wissen und auf ihr Fachwissen vor Ort zurückgreifen, damit wir gemeinsam Lösungen erarbeiten können. Wir müssen lernen, uns im Rahmen unserer Partnerschaft auf Augenhöhe zu begegnen.

Erste Maßnahmen sind bereits eingeleitet. Seit Veröffentlichung des Berichts haben wir unser Vergabeverfahren verbessert und klarer nach außen kommuniziert, Partner im Bereich des Baumwollanbaus in Sri Lanka an einen Tisch geholt, Partnerorganisationen, die sich in Bangladesch für Transparenz einsetzen, zusammengebracht und eine Konferenz zu Geschlechterfragen für Partnerorganisationen in Mexiko ausgerichtet. Im Oktober 2018 haben wir darüber hinaus im Rahmen des All Partner Design Forums das allererste Mal eine dreitägige Konferenz für alle unsere Partner in Mailand organisiert. Während der Konferenz zeigte sich, dass unsere Anstrengungen, die wir zur Verbesserung unserer Partnerschaften unternommen hatten, Früchte trugen – ein richtungsweisender Moment für unser neues Vorgehen.

Auf dem All Partner Design Forumtrafen sich 70 unserer Partnerorganisationen mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der C&A Foundation, um gemeinsam neue Ideen zu entwickeln, gesammelte Erfahrungen auszutauschen und herauszufinden, wie wir uns gegenseitig noch besser unterstützen können.

Am Ende der dreitägigen Konferenz haben wir uns auf zehn Grundsätze geeinigt, die die Basis für die gemeinsame Zusammenarbeit im Laufe der nächsten Jahre darstellen sollen. Und ebenfalls zum ersten Mal haben uns unsere Partnerorganisationen Anregungen zu unserer Fünf-Jahres-Strategie gegeben. Durch diesen Prozess wurden auch die Herausforderungen und Chancen, die sich für unsere eigene Organisation ergeben, beleuchtet. So wiesen uns unsere Partner darauf hin, dass unser Engagement die Frage der Intersektionalität vernachlässigt – also wie die Überschneidung verschiedener Formen der Diskriminierung dazu führt, dass Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.

Die Möglichkeit, innezuhalten und unsere Arbeit zu reflektieren, wird ganz entscheidend sein, um in Zukunft erfolgreiche Partnerschaften aufzubauen. Diese Erkenntnis konnten wir jedoch nur dank der aufrichtigen, konstruktiven und auch kritischen Rückmeldungen unserer Partner gewinnen. Keine leichte Erkenntnis. Dieser ehrliche Austausch hat dazu beigetragen, auf allen Seiten Vertrauen zu schaffen und zu der Bereitschaft geführt, Verbesserungen anzustoßen.

Wir befinden uns heute auf dem richtigen Weg, um langfristig nachhaltigere Beziehungen, die verstärkt auf Zusammenarbeit setzen, aufzubauen. Die Planungen für das nächste All Partner Design Forumhaben bereits begonnen und wir haben im Rahmen eines Fonds zum Erfahrungsaustausch finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, die unsere Partner dafür einsetzen sollen, sich gegenseitig zu besuchen und durch die Arbeit des anderen voneinander zu lernen.

The changes we made to our grant process