erkenntnis

Eine Wende in der Politik bewirken, für vielfältige Meinungen offen sein, aber mit einer Stimme sprechen 

erkenntnis: Eine Wende in der Politik bewirken, für vielfältige Meinungen offen sein, aber mit einer Stimme sprechen 

Für eine politische Wende müssen wir Allianzen schmieden, mit denen es uns gelingt, das bequeme Muster zu durchbrechen, stets nur mit den „üblichen Akteuren“ zusammenzuarbeiten.

Einmalige Partnerschaften können neue noch nicht gedachte Lösungen hervorbringen und den Druck auf Entscheidungsträger für einen positiven Wandel erhöhen. Doch damit diese Ideen auch wahrgenommen werden und Einfluss entfalten können, müssen verschiedenste Akteure mit einer Stimme sprechen.


Naturgemäß kommt es bei der Bildung solch ungewöhnlicher Partnerschaften, in denen unterschiedlichste Akteure für eine gemeinsame Zusammenarbeit aufeinandertreffen, häufig dazu, dass nicht alle Beteiligten unbedingt dieselben Ansichten vertreten und möglicherweise sogar uneins sind. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dafür zu sorgen, dass jeder die Möglichkeit hat, seine Meinung kundzutun. Doch daran anschließend müssen wir nach vorne sehen und dürfen uns nicht an den Unterschieden aufhängen, sondern müssen uns vielmehr auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren.

Nächste Schritte 

Für eine politische Wende müssen wir es bewusst langsam angehen lassen. Da uns nun die Bedeutung von Einigkeit und Zusammenhalt bewusst ist, werden wird auch in Zukunft weiterhin neutrale Moderatoren unterstützen, die sich die Perspektiven der unterschiedlichen Akteure anhören, diese in Einklang miteinander bringen und so die Arbeit an einem gemeinsamen Ziel ermöglichen. Und wir werden dafür Sorge tragen, dass diese Aufgabe von lokalen Organisationen, die Verständnis für den Kontext und damit zusammenhängenden Dynamiken aufbringen, geleitet wird.


Im Verlauf dieses Prozesses haben wir eine Stelle für einen Advocacy Manager in unserem Team für nachhaltige Materialien geschaffen, der uns dabei unterstützen soll, eine Strategie zur bestmöglichen Vertretung unserer Interessen in Indien zu entwickeln. Wir geben aktuell auch programmübergreifend Studien in Auftrag, die uns darüber Aufschluss geben sollen, wie wir uns im Umgang mit politischen Lücken am besten aufstellen können.

Missão Paz

Eine gemeinsame Grundlage für eine politische Wende finden


Eine Veränderung im brasilianischen Zuwanderungsrecht zu erreichen, stellt eine ganze besondere Herausforderung dar, da diesbezüglich häufig völlig unterschiedliche Ansichten aufeinanderprallen. Unsere Partnerorganisation Missão Paz war eine der führenden Organisationen, als es darum ging, Akteure aus unterschiedlichen politischen Lagern an einen Tisch zu bringen, um einen wichtigen Gesetzesentwurf zur Einwanderung zu verabschieden. Die Festlegung und Fokussierung auf gemeinsame Prioritäten führte dazu, dass die Zusammenarbeit der Beteiligten nicht an politischen Hürden scheiterte. Stattdessen konnten sie sich auf eine gemeinsame Grundlage einigen und einen Gesetzesentwurf erstellen, den alle Parteien mittragen konnten.


Missão Paz setzte sich gemeinsam mit anderen dafür ein, dass sich eine Gruppe von 80 zivilgesellschaftlichen Organisationen einvernehmlich darauf einigte, dass der Gesetzesentwurf zumindest die Aufgabe von Pflichtverteidigern sicherstellen und dafür Sorge tragen sollte, dass Migration kein Verbrechen darstellt und Migranten das Recht auf ein ordentliches Gerichtsverfahren erhalten. Die daraus resultierenden Rechtsvorschriften, die von einem konservativen Senator verfasst wurden, wurden schließlich im Kongress, in dem vorrangig Parteien der politischen Mitte vertreten sind, verabschiedet. Eine Woche nach Verabschiedung des Gesetzes gaben die beteiligten zivilgesellschaftlichen Organisationen eine öffentliche Erklärung ab, in der sie ihre Zustimmung zu dem neuen Gesetz zum Ausdruck brachten.



Organic & Fairtrade Cotton Secretariat

Trotz unterschiedlicher Meinungen Einigkeit erzielen


Wir haben das Organic and Fairtrade Cotton Secretariat (OFCS), das Sekretariat für Bio- und Fairtrade-Baumwolle, in Madhya Pradesh seit geraumer Zeit bei der Koordinierung unterschiedlichster Akteure unterstützt, die in der Bio-Baumwollindustrie tätig sind – angefangen bei den Bauern bis hin zu Einzelhandelsunternehmen - um so die Umsetzung begünstigender politischer Maßnahmen, die zu einer Aufwertung der Baumwollindustrie beitragen, ganz oben auf die Tagesordnung zu setzen.


Indien ist eine wachsende Demokratie, in der verschiedene Interessensgruppen unzählige soziale Forderungen stellen. Daher stellt die Flut an Informationen, die sie bei dem Versuch, die Meinung der politischen Entscheidungsträger zu beeinflussen, erhalten, die größte Herausforderung für diese Gruppen dar. Die zahlreichen Nachrichten, die sie erhalten, und die Informationen darüber enthalten, was als nächstes zu tun ist, führen unter Umständen dazu, dass ihre Handlungsfähigkeit gelähmt wird.


Auch wenn die Multistakeholder-Gruppen, NGOs und Saatgutbetriebe, die im OFCS aktiv sind, ihre Bemühungen für eine Verbesserung der politischen Maßnahmen koordiniert haben, so setzte doch jede Organisation eigene Prioritäten. Wir haben Gesprächsrunden einberufen, in erster Linie zu dem Zweck, jeder Organisation das Gefühl zu vermitteln, in den Prozess miteinbezogen worden zu sein und Stellung dazu nehmen zu können.


Dieses Vorgehen ermöglichte es den Mitgliedern, sich auf das wichtigste Thema, das der Regierung vorgelegt werden sollte, zu einigen: Die Notwendigkeit, für eine bessere Verfügbarkeit von gentechnikfreiem Saatgut zu sorgen. Als hierin Einigkeit bestand, konnte die OFSC mit einer starken Stimme in den Dialog mit der Regierung treten und konkrete Ratschläge erteilen.