2018
Jahresberichte
Einleitung
Einleitung
Es ist mittlerweile fünf Jahre her, dass wir in aller Öffentlichkeit die Arbeit der C&A Foundation, einer weltweit agierenden Stiftung, aufgenommen haben, angespornt von unserer Überzeugung, dass Mode fair und nachhaltig produziert werden und für viele Menschen zu mehr Wohlstand führen kann.
Wir sind stets auf der Suche nach Maßnahmen gewesen, die, auch wenn sie nur in relativ kleinem Umfang von uns gefördert wurden, zu einem wesentlichen Wandel des gesamten Systems beitragen konnten.
leslie johnston | Geschäftsführerin c&a foundation
Im Laufe der Zeit ist es uns gelungen, tiefgreifende strategische Partnerschaften in insgesamt fünf Programmbereichen auf der ganzen Welt zu schließen, die uns ermöglichen, verschiedene Wege zu beschreiten und die in der Branche üblichen Praktiken, die geprägt sind von einer „Weiter-so“-Haltung, zu verändern und stattdessen mit unserer Arbeit zu einem positiven Wandel beizutragen. Sei es eine der ersten arbeitnehmergeführten Initiativen für soziale Verantwortung in der Branche, die von uns unterstützt wurde, oder eine völlig neuartige auf Kooperation beruhende Innovationsplattform, die wir aufgebaut haben – wir sind stets auf der Suche nach Maßnahmen gewesen, die, auch wenn sie nur in relativ kleinem Umfang von uns gefördert wurden, zu einem wesentlichen Wandel des gesamten Systems beitragen konnten. Die Ergebnisse, die wir erreicht haben und die wir insbesondere dem leidenschaftlichen Einsatz unseres Teams bestehend aus fast 60 Fachkräften und dem Engagement unserer über 140 Partner zu verdanken haben, erfüllen mich mit Stolz.
Unsere Entwicklung - ein ständiger Lernprozess
In diesen fünf Jahren haben wir viele Erkenntnisse darüber gewonnen, was funktioniert – und was nicht – wenn es darum geht, unter Einsatz von „geduldigem“ gemeinnützigen Kapital umfassende Veränderungen anstoßen zu wollen. So haben wir anfänglich unterschätzt, wie wichtig es ist, Überzeugungsarbeit zu leisten. Nach den ersten paar Jahren unserer operativen Tätigkeit haben wir angefangen zu experimentieren, mit dem Ziel, einen regulatorischen Ansatz zu finden, der – gemäß dem Motto „Zuckerbrot und Peitsche“ - Geschäftspraktiken zum Positiven verändern kann. Angefangen bei der Förderung von Bio-Baumwolle in Indien bis hin zur Bekämpfung von Zwangsarbeit in Brasilien stecken wir, was das Thema Überzeugungsarbeit betrifft, zwar noch in den Kinderschuhen, doch wir befinden uns auf einem guten Weg.
Uns ist ebenso bewusst geworden, welches Potenzial die grundlegende und oft bedingungslose Unterstützung unserer Partner, insbesondere kleinerer Organisationen, die an der Basis arbeiten, birgt. Sei es die Zusammenarbeit mit der Awaj Foundationin Bangladesch oder der NGO Action for Social Advancementin Indien – wir sind immer noch damit beschäftigt, ein Feld an leistungsfähigen lokalen Organisationen aufzubauen, die gemeinsam vieles bewirken können und die auch lange nach Beendigung unserer Partnerschaft weiter wachsen und in der Lage sein werden, die nötige Finanzierung aufzubringen.All diese Erkenntnisse werden mit Blick auf die kommenden fünf Jahre in unsere Arbeit einfließen. Nur mit dem Unterschied, dass wir uns einer kritischen Schwelle nähern, an der es kein Zurück gibt, was den Druck enorm wachsen lässt.
Die Aufgabe, die vor uns liegt, ist gewaltig, doch ich bin überzeugt, dass wir dieser Herausforderung gewachsen sind. Solange wir umgehend handeln.
leslie johnston | Geschäftsführerin c&a foundation
Entschlossen
Es ist unsere feste Überzeugung, dass die Branche das Potenzial und die Fähigkeit besitzt, zu einer Kraft des Guten zu werden.
Risikofreudig
Wir haben keine Angst, Risiken einzugehen, um neue Lösungen für einen Wandel der Branche zu finden.
Gemeinschaftlich
Wir sind der Überzeugung, dass kollektives Handeln die einzige Möglichkeit für nachhaltige Veränderungen darstellt.
Transparent
Wir kommunizieren offen und ehrlich, was funktioniert und was nicht, sowohl untereinander als auch mit unserer Umgebung.
Der Mensch im Mittelpunkt
Wir denken stets an die Menschen, für die wir uns einsetzen.
Mutig zu handeln ist jetzt wichtiger als je zuvor
Unsere Aufgabe ist unverändert, jedoch besteht mittlerweile eine besondere Dringlichkeit zu handeln. Ende 2018 haben die Vereinten Nationen davor gewarnt, dass uns nur noch 12 Jahre bleiben, um auf die globale Klimakrise zu reagieren. Bedingt durch die langen Lieferketten und die energieintensive Produktion beträgt der Anteil der Modeindustrie am weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen aktuell 10 %. Und es gibt keine Anzeichen dafür, dass dieser Anteil sinkt. Erst vor Kurzem hat die Vereinigung besorgter Forscher in der Modebranche, die sogenannte Union of Concerned Scientists in Fashion unsere Branche für den mangelhaften Einsatz, eine Antwort auf die „sich verschärfende ökologische Krise“ zu finden, kritisiert.
Zugleich wird in den Zielen zur Nachhaltigkeit unter Ziel Nr. 8 ein Ende der Kinderarbeit bis 2025 gefordert – dennoch müssen weiterhin 152 Millionen Kinder einer Arbeit nachgehen, darunter Millionen, die auf Feldern, in Fabriken und an einem Heimarbeitsplatz für diese Branche schuften.
Unsere kommende Fünf-Jahres-Strategie, an deren Ausgestaltung wir – geleitet von unseren zentralen Werten - arbeiten, weist uns den Weg, der vor uns liegt. Wir müssen die uns zur Verfügung stehenden wertvollen Ressourcen möglichst klug einsetzen.
Wir müssen Organisationen gemeinsam an einen Tisch bringen, um Innovationen voranzutreiben und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die den Anforderungen der Menschen gerecht werden und dazu beitragen, dass sich die Umwelt erholen kann. Wir müssen dieses Feld gestalten und stärken und für eine bessere Politik auf diesem Gebiet sorgen. Und wir müssen eine Verschiebung kultureller Normen und Werte anstoßen, um unsere Arbeit auf diese Weise zu untermauen und jeder einzelnen Initiative Aufschwung zu verleihen.
Die Aufgabe, die vor uns liegt, ist gewaltig, doch ich bin überzeugt, dass wir dieser Herausforderung gewachsen sind. Solange wir umgehend handeln. Es ist an der Zeit, dass die C&A Foundationihre Bemühungen verstärkt, es ist an der Zeit, das kollektive Potenzial, das der gesamten Branche innewohnt, zu nutzen, um Mode zu einer Kraft des Guten zu machen.
Es ist an der Zeit, das kollektive Potenzial, das der gesamten Branche innewohnt, zu nutzen, um Mode zu einer Kraft des Guten zu machen.